11 Fragen an ...

1. Michi, wie ist dir der Wechsel vom Spielfeld an die Linie gelungen?

Der Wechsel vom Platz an die Seitenlinie war für mich ein natürlicher Schritt. Als Spieler habe ich den Fußball immer schon sehr analytisch gesehen – und jetzt kann ich dieses Gespür dafür nutzen, um die Mannschaft zu führen. Natürlich braucht es Eingewöhnung und Zeit, aber ich habe schnell gemerkt, dass mir die Rolle als Trainer liegt und ich meine Energie dort noch mehr gezielter einbringen kann.

2. Wie bereitest du dich auf einen Spieltag vor; hast du Rituale?

Ich bereite mich gern in Ruhe vor. Wenn die Mannschaft von Freitag Abend bis zum Spieltag das Wochenende genießt, bereite ich mich schon das komplette Wochenende auf das Spiel und den Gegner vor. Ich gehe mental das Spiel, die Aufstellung und mögliche Szenarien durch. Ein kleines Ritual habe ich aber: Kurz bevor es losgeht, nehme ich mir einen kurzen Moment für mich – tief durchatmen, Fokus setzen – und dann Vollgas mit und für die Mannschaft.

3. Welchen Blick hast du auf die Hinrunde deiner Mannschaft?

Die Hinrunde war insgesamt positiv. Tabellenplatz 3, nur zwei Punkte hinter Platz 2, dazu auch noch zwei Spiele weniger. Wir haben es also in eigener Hand – das zeigt, welches Potenzial in der Truppe steckt. Klar, ein paar Spiele hätten wir konsequenter und reifer zu Ende spielen müssen. Aber genau daran knüpfen wir an. Die Basis ist stark, und wir haben alle Möglichkeiten, in der Rückrunde mit unseren Neuzugängen, die der Mannschaft noch weiter verstärken, noch einen Schritt weiter zu gehen.

4. Welches war die ärgerlichste Niederlage bzw. der schönste Sieg für dich?

Die ärgerlichste Niederlage war die, in der wir unser eigenes Potenzial nicht auf den Platz gebracht haben. Das Unentschieden gegen Hajen zu Beispiel – das frustriert mich mehr als jedes Ergebnis.

Der schönste Sieg war definitiv der Auswärtssieg in Börry. Das war ein Statement-Sieg, der uns Selbstvertrauen und Schwung gegeben hat.

5. Warum lohnt es sich in der II. Herren zu spielen?

Weil wir eine richtig geile Mischung haben: ehrlicher Fußball, Teamgeist, Humor, Anspruch – und ein Umfeld, in dem sich jeder wohlfühlen kann. Bei uns zählt jeder Spieler, egal ob jung oder erfahren. Wer Bock hat, sich reinzuhauen und Teil einer starken Gemeinschaft zu sein, der ist bei uns genau richtig.

6. Du hast ein paar Erfahrungen aus Vereinen aus und rund um Hannover gesammelt. Was macht für dich den VfB Hemeringen aus bzw. worin unterscheidet sich der VfB von den anderen Vereinen?

Der VfB Hemeringen ist für mich ein Verein mit echtem Herz. Hier kennt man sich, hier unterstützt man sich, hier packt man zusammen an. Es ist ein bodenständiger, familiärer Verein – ohne große Egos, dafür aber mit ganz viel Leidenschaft. Dieses *Wir-Gefühl* habe ich so in anderen Vereinen ehrlicherweise nicht erlebt.

7. Michi, warum bist du…

… Trainer:

Weil ich Fußball mehr als liebe und es mich erfüllt, eine Mannschaft weiterzuentwickeln und gemeinsam Ziele zu verfolgen. Ich will aus jedem Spieler das Maximum herausholen.

… Stadionsprecher:

Weil ich es liebe, Emotionen zu transportieren und Atmosphäre zu schaffen. Wenn der Platz lebt, lebt auch das Spiel – und dazu möchte ich gerne beitragen.

… Schiedsrichter (Jugend):

Weil der Nachwuchs Unterstützung braucht und unsere Zukunft ist. Ich will helfen, jungen Spielern faire Bedingungen zu geben und gleichzeitig Verantwortung übernehmen.

… Helfer bei Arbeitseinsätzen:

Weil ein Verein nur funktioniert, wenn viele Hände mit anpacken. Hemeringen ist mein Verein – und da mache ich mit viel Herzblut selbstverständlich mit.

8. Wie motivierst du deine Mannschaft am Spieltag?

Ich spreche klar an, was wichtig ist, und gebe den Jungs das Gefühl, dass wir alles in der eigenen Hand haben. Ich versuche der Mannschaft vor jedem Spiel die Angst, auf dem Platz Fehler zu machen, zu nehmen. Ich motiviere über Ehrlichkeit, Vertrauen und klare Ziele. Am Ende sollen die Spieler wissen: Heute können nur wir etwas bewegen – zusammen.

9. Wie entspannst du dich nach Niederlagen?

Bisher haben wir nur ein Spiel verloren. Aber wenn es dann so ist, dann brauche ich für einen kurzen Moment etwas Abstand, um den Kopf freizubekommen – ein kleiner Spaziergang um die Fehler und das gesamte Spiel für mich zu analysieren. Quasi im Kopf das komplette Spiel und verschiedene Spiel Situationen nochmal durchzukauen. Danach analysiere ich nüchtern, woran es lag, und schließe das Kapitel ab. Niederlagen gehören dazu, wichtig ist, wie wir darauf reagieren und wie wir es besser machen.

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10. Wie sieht die Winterpause der II. Herren bzw. deine persönliche aus?

Die Winterpause nutzen wir, um Kraft zu tanken und körperlich wie mental wieder frisch zu werden. Gleichzeitig bereite ich die Rückrunde vor – Trainingsplan, Ziele, Gespräche mit potenziellen Neuzugängen. Für mich persönlich heißt Winterpause: etwas Ruhe, Zeit mit Familie und Freunden, aber trotzdem mit einem Auge immer beim Fußball.

11. Wenn du drei Wünsche mit VfB-Bezug erfüllt bekommen würdest, welche wären das?

1. Aufstieg mit der II. Herren – spätestens in den nächsten 2 Jahren soll es das Ziel sein. Wenn es früher sein sollte, dann habe ich da auch nichts gegen.

2. Langfristige Stabilität im Verein – sportlich wie strukturell.

3. Noch mehr Zusammenhalt und Engagement – damit der VfB Hemeringen weiterhin ein Verein bleibt, auf den man stolz sein kann.