Zum Hauptinhalt springen

11 Fragen an ....

den Weihnachtsmann

Artikel vom 26. Dezember 2025

Der Artikel wird präsentiert von:

    1. Lieber Weihnachtsmann, mit welchen Augen schaust du auf Hemeringen in der Weihnachtszeit?

    Manchmal mit leicht glasigen Augen – vom Glühwein. Ich sehe aber auch viele Lichter und spüre die Ruhe, die von euch in der Winterpause genutzt werden sollte, neue Kräfte zu sammeln.

    2. Wenn man sich die Einladungen im Dorf so anschaut, gibt es einige Möglichkeiten Glühwein zu trinken. Eine zentrale Veranstaltung gibt es jedoch nicht. Welchen Blick hast du darauf?

    Ich nenne das dezentrales oder auch gerne föderales Trinken, was durchaus effizient sein kann. Eine zentrale Veranstaltung, bei der man auch mal andere Gesichter sieht, ist doch aber gerade in der Weihnachtszeit, in der wir alle zusammenrücken, etwas Schönes.

    3. Welche Gründe sprechen für viele einzelne Treffs, welche dagegen?

    Dafür sprechen kurze Wege, vertraute Gesichter und ein geringerer Organisationsaufwand. Dagegen spricht, dass man einen Kalender, einen Kompass und gute Ausreden braucht, warum man schon wieder nicht überall war.

    4. Welche Vor - bzw. Nachteile siehst du für einen zentralen Weihnachtsmarkt?

    Der Vorteil ist sicher, dass das ganze Dorf zusammenkommen kann. Man trifft dann zwar auch Leute, über die man schon am Gartenzaun mit dem Nachbarn gesprochen hat. Aber es sind eben viele da. Das Problem ist nur: Irgendwer muss aufbauen, abbauen, organisieren – und der Weihnachtsmann selbst hat einen vollen Terminkalender.

    5. Wie siehst du die gesellschaftliche Entwicklung in diesem Bereich?

    Alle wünschen sich Gemeinschaft, am liebsten spontan, perfekt organisiert und bitte von jemand anderem. Ich notiere mir das jedes Jahr. Ich beschenke euch dieses Jahr mit folgender Aussage frei nach John F. Kennedy: Frage dich nicht nur, was andere für dich tun können, sondern frage dich auch, was du für andere tun kannst. 

    6. Warum glaubst du engagieren sich immer die gleichen Personen und warum sollten sie das auch weiterhin tun?

    Weil es gut tut, sich einzubringen und der Mensch nun einmal ein soziales Wesen ist. Wir brauchen den Austausch, wir brauchen das Miteinander.

    7. (Normaler Weise gehen die Wünsche ja an dich) Welche Wünsche hast du an die Gesellschaft?

    Mehr Mitmachen, weniger Meckern. Mehr „Ich helfe kurz“, weniger „Man müsste mal“. Kurzum: Nicht nur nehmen, sondern auch geben. 

    8. Wer steht auf der „Bravo-Liste“ und wer auf der „Trainingsliste“? 

    Ich muss kurz überlegen, was du meinst. Meine Bravo-Liste: Alle, die etwas machen, auch wenn’s nicht viel ist, auch wenn’s nicht perfekt ist. Meine Trainingsliste: Die, die sagen „Früher war alles besser“, aber nie sagen wann sie Zeit hätten.

    9. Ist Tradition wichtiger als Veränderung?

    Tradition ist wichtig – aber es gibt ein chinesisches Sprichwort, das mir einst bei einem Urlaub im Fernen Osten aufgefallen war: „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.“ Traditionen müssen bewahrt werden, aber das schließt ja nicht aus, Fortschritt und Veränderungen offen gegenüberzutreten.

    10. Belohnst du eher Anpassung oder Mut?

    Das kommt immer auf die Situation an: Anpassung ist wichtig, wenn beispielsweise eine Gruppe funktionieren soll. Anpassung geht ja auch oft mit Rücksichtnahme einher oder mit der Eigenschaft, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen und auch das Wohl anderer im Blick zu haben. Das ist aus meiner Sicht essenziell für eine funktionierende Gruppe und die Gesellschaft. Aber Mut brauchen wir auch: Verantwortung übernehmen und für seine Überzeugungen kämpfen - nur dann geht´s voran.

    11. Outest du dich als Interviewter – und wann?

    Vielleicht beim nächsten Weihnachtsmarkt. Ich bin der mit Glühwein und Bart.

    Was ich noch sagen wollte:

    Habt schöne Weihnachten und alles Gute für das Jahr 2026! Seid lieb zueinander!