Die Reise der Inklusionsmannschaft des VfB zur Freddy-Pranger-Stiftung 2024 war ein unvergessliches Abenteuer. Am 13.09.2024 brach das Team um 12:30 Uhr mit zwei Bullis, die von der katholischen Kirche St. Bonifatius und der evangelischen Jugend aus Hameln geliehen wurden, aus Hessisch Oldendorf ins 260 km entfernte Stadskanaal auf. 17 Spielerinnen, Spieler und Trainer machten sich auf den Weg zu ihrem ersten internationalen Turnier.
Nach der Ankunft auf dem Campingplatz wurden die Unterkünfte bezogen, darunter auch ein extra für Eltern und Unterstützer gebuchtes Haus. Der Freitagabend wurde genutzt, um gemeinsam zu essen und das Gelände zu erkunden, auf dem die Mannschaft sich in bester Nachbarschaft zu Teams wie 1860 München, Club Brügge und Hannover 96 befand. Nach einer kurzen Nacht, zu der auch Unterstützer aus der zweiten Herrenmannschaft hinzukamen, ging es am Samstagmorgen um 8:45 Uhr weiter zum Vereinsgelände des VV SJS Voetbalvereinigung Sportclub Juliana Stadskanaal. Hier wurden 49 Mannschaften aus sechs Ländern empfangen.
Schon vor den Spielen war die Atmosphäre beeindruckend: Clowns sorgten für Unterhaltung, ein Opernsänger sang die niederländische Nationalhymne, Fallschirmspringer brachten die Spielbälle und ein gemeinsames Aufwärmen rundete das Spektakel ab. In fünf Spielen musste sich die Mannschaft, die als jüngste im Wettbewerb antrat, gegen niederländische, belgische und deutsche Teams behaupten. Trotz knapper Niederlagen in den ersten drei Spielen zeigte das Team großen Kampfgeist. Dank starker Defensivarbeit und einem Traumtor von Justus Ulbrich erreichten sie in den folgenden beiden Partien jeweils ein Unentschieden.
Das letzte Spiel ging leider verloren, doch der Tag hatte noch weitere Highlights zu bieten. Im abschließenden Elfmeterschießen durften sich die Torhüter Claudio Kespohl und Nikolas Seip beweisen. Claudio Kespohl schaffte es dabei sogar in die Endrunde und zeigte dort sein Können gegen andere starke Torhüter.
Bei der anschließenden Pokalübergabe im Festzelt kam es zu emotionalen Momenten, und einigen Trainern standen die Tränen in den Augen. Der Tag wurde mit einem gemeinsamen asiatischen Buffet abgeschlossen, bei dem alle Teilnehmer die Erlebnisse des Tages feierten. Auf dem Campingplatz fand später die Medaillenübergabe durch das Trainerteam statt, bei der jede Spielerin, jeder Spieler sowie die Trainer und Freiwilligen ein persönliches Dankeschön für ihre hervorragende Arbeit erhielten.
„Es ist unglaublich, was aus dieser Gruppe geworden ist,“ fasste Carsten Winkel die Entwicklung des Teams zusammen, während er den Abend beim gemeinsamen Fußballschauen in einem kleinen Zimmer mit allen Teilnehmern genoss. Nach einem ereignisreichen Tag fielen alle erschöpft, aber glücklich, ins Bett.
Am nächsten Morgen wurde das Team ein weiteres Mal eingeladen, bevor es nach Hause ging – voller Vorfreude, den Eltern von den Erlebnissen zu berichten.
Die Inklusionsmannschaft des VfB hat in weniger als zwei Jahren ein starkes Trainer-, Betreuer- und Spielerteam aufgebaut, das nicht nur als Team agiert, sondern auch den Familiengedanken lebt. Ein besonderer Dank gilt den mitgereisten Fans aus der zweiten Herrenmannschaft, die das Team lautstark unterstützten.
Dieses Erlebnis wird den Spielern und Begleitern für immer im Gedächtnis bleiben. Einmal VfB, immer VfB!